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Unsere Themen

Foto: Delegierte stimmen ab
Liesa Johannssen

Seit 2005 lädt der AK Christinnen und Christen in der SPD im Rahmen der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu einem Empfang ein, um sich über die politische Lage auszutauschen. 

In diesem Jahr begrüßte Kerstin Griese, selbst Mitglied der Synode und des Rates der EKD, und freute sich über das große Interesse. 

Lars Klingbeil grüßte die Synodalen mit einem Video-Grußwort und bedankte sich für das ehrenamtliche Engagament der Anwesenden und betonte die Bedeutung des Ehrenamts für den gesellschaftlichen Zusammenhalt! 

Andreas Stoch, Landes- und Fraktionsvorsitzender der SPD Baden-Württemberg, bedankte sich ebenfalls bei allen Synodalen für ihre Zeit und Motivation, sich in Kirche und Gesellschaft als Brückenbauer*innen einzubringen. Er begrüßte auch das diesjährige Schwerpunktthema der Synode, "Sprach- und Handlungsfähigkeit im Glauben", welches er u.a. über die Video-Aktion #glaubensstark der EKD wahrgenommen habe. 

Seit 2005 lädt die SPD mit dem AK Christinnen und Christen in der SPD im Rahmen der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu einem Empfang ein, um sich über die politische Lage auszutauschen. 

In diesem Jahr begrüßte Kerstin Griese, selbst Mitglied der Synode und des Rates der EKD, und freute sich über das große Interesse. 

Lars Klingbeil grüßte die Synodalen mit einem Video-Grußwort und bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement der Anwesenden und betonte die Bedeutung des Ehrenamts für den gesellschaftlichen Zusammenhalt! 

Andreas Stoch, Landes- und Fraktionsvorsitzender der SPD in Baden-Württemberg, bedankte sich ebenfalls bei allen Synodalen und Aktiven für ihre Zeit und ihre Motivation, sich in Kirche und Gesellschaft als Brückbauer*innen einzubringen. Er begrüßte auch das Schwerpunktthema der diesjährigen Synode, "Sprach- und Handlungsfähigkeit im Glauben", welches er u.a. über die Video-Aktion #glaubensstark der EKD wahrgenommen habe. 

Deutscher Evangelischer Kirchentag (DEKT) 2023 - der AKC war dabei!

Vom 7.-11. Juni 2023 fand der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) in Nürnberg statt. Der AKC war dabei erneut mit einem Stand am Markt der Möglichkeiten und dem SPD-Abendempfang vertretern. 

Außerdem haben verschiedene SPD-Politiker*innen auf inhaltlichen Podien teilgenommen und Bibelarbeiten gestaltet. 

Der Stand am Markt der Möglichkeiten

Im Rahmen des Markts der Möglichkeiten an der Messe in Nürnberg haben sich der AK Christinnen und Christen in der SPD (AKC) und die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) gemeinsam an einem Stand im Themenbereich „Gesellschaft und Bildung“ den Besucher*innen präsentiert und sind mit ihnen zu ganz unterschiedlichen Themen ins Gespräch gekommen.

Von Donnerstag bis Samstag haben die Mitglieder des AKC und der ASF die Schichten am Stand untereinander aufgeteilt und konnten so eine durchgehende Präsenz gewährleisten.

Im Einsatz waren ca. 20 ehrenamtliche Personen, vielen Dank an alle fleißigen Helfer*innen!

Darüber hinaus waren auch Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft am Stand, bspw. Kerstin Griese MdB, Diana Stachowitz MdL, Peter Dabrock, Ulrich Lilie (Präsident der Diakonie Deutschland), der BDKJ-Bundesvorstand, Florian von Brunn MdL, Wolfgang Klose und Marc Frings (ZdK), Erik Flügge, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej), Maria Noichl (MdEP), Carsten Träger MdB, Ruth Müller, Lars Castellucci MdB, Gabriela Heinrich MdB, UB Nürnberg der SPD etc.

Der Politische Abendempfang

Eine weitere gute Tradition auf den Kirchen- und Katholikentagen sind die Politischen Empfänge der Parteien anlässlich der Kirchentage. Es geht dabei vorrangig darum, eine Gelegenheit zum Austausch anzubieten, zu den aktuellen Themen des Kirchentags, zu gesellschaftspolitischen und kirchlichen Themen.

Am Donnerstag, den 8. Juni konnte die SPD (AKC, SPD-Bundestagsfraktion und BayernSPD) zum Politischen Abendempfang in das Ofenwerk in Nürnberg einladen. Mit 430 Gästen aus Politik, Kirche und Gesellschaft war der Abend sehr gut besucht und wir freuen uns schon jetzt auf ein baldiges Wiedersehen. Nach Grußworten von Thomas de Maizière (Kirchentagspräsident 2023), Anne Gidion (Bevollmächtigte der EKD bei der Bundesregierung) und Christine Kayser (UB Nürnberg) konnten Florian von Brunn (als Vorsitzender und Spitzenkandidat der BayernSPD) und Manuela Schwesig für die SPD sprechen.

Mitwirkung auf Podien im Programm des DEKT

Der dritte Teilbereich, bei dem wir als SPD vertreten sind, ist der des inhaltlichen Programms in Form von Teilnahmen auf Podien zu gesellschaftspolitischen Themen der Zeit und Bibelarbeiten. 

Dieses Jahr waren folgende Genoss*innen auf Podien im Programm des DEKT vertreten:

  • Bundeskanzler Olaf Scholz: Hauptpodium „In bewegten Zeiten gemeinsam gestalten“. Olaf Scholz im Gespräch mit Tina Hildebrandt, Chefkorrespondentin DIE ZEIT.
  • Bundesminister Hubertus Heil: Bibelarbeit und Podium „Wege aus der Armut: Stärken nutzen, Potentiale heben“
  • Ministerpräsidentin Manuela Schwesig: Dialogbibelarbeit mit Lilly Blaudszun
  • Lars Castellucci MdB: Podium „Missbrauch beim Namen nennen: Woher kommt der Mut zum Wandel?“
  • Frank Schwabe MdB: Podium „Klimakrise begrenzen: global gerecht?“ und Podium „Religionsfreiheit – alles andere als sicher: Verletzungen, Anforderungen, Chancen“
  • StS Juliane Seifert: Podium „Deutsch-muslimische Normalität – ein Zukunftstraum: Was hält uns davon ab?“
  • Andrea Nahles: Podium „Arbeiten im Neuen Normal: Wer bestimmt die Regeln der modernen Arbeitswelt?“

Terminankündigung:

Der nächste Katholikentag findet vom 29. Mai bis 2. Juni 2024 in Erfurt unter Motto „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ statt. Vonseiten der SPD ist dort wieder ein Politischer Abendempfang sowie die Mitwirkung von Politiker*innen an Podien erwünscht und geplant. 

Der nächste Evangelische Kirchentag findet vom 30. April bis 4. Mai 2025 in Hannover statt.

Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden, es war uns ein Fest! 

50 Jahre Kirchenreferat beim SPD-Parteivorstand

Heute vor 50 Jahren, am 01. Juni 1973, wurde das Kirchenreferat beim SPD-Parteivorstand eingerichtet. Anlässlich dieses Jubiläums wollen wir gerne einen Blick in die Vergangenheit werfen und freuen uns auch auf alles, was da kommen mag.

Seit Beginn war die Kirchenarbeit der SPD darauf ausgerichtet, die Verständigung zwischen Sozialdemokratie und den verschiedenen Bereichen kirchlichen Lebens zu fördern. Es ging dabei immer um Vertrauensgewinn bei Wahrung der jeweiligen Eigenständigkeit. Über die letzten 50 Jahre hinweg konnten die Möglichkeiten zum Meinungsaustausch, zur Auseinandersetzung und zur Kooperation erheblich verbessert werden. Gleichzeitig begegnetem dem Referat auch neue Herausforderungen, die mit der Veränderung der religiösen Landschaft in Deutschland einhergehen.

So startete man 1973 mit zwei Referenten, die sich um die Belange der evangelischen bzw. katholischen Christinnen und Christen innerhalb und außerhalb der SPD bemühten. Burkhard Reichert und Rüdiger Reitz leisteten auf diesen beiden Stellen enorm wichtige Arbeit und schafften in den ersten rund 30 Jahren die Grundlage für die erfolgreiche Zusammenarbeit und die belastbaren Netzwerke mit den beiden Kirchen.

Neben den zahlreichen Gesprächen mit Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz, des Rates der EKD sowie des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, bildeten von Anfang an vor allem die Präsenz bei den Evangelischen Kirchentagen und den Katholikentagen das Fundament für die Arbeit des Kirchenreferats. Seit 1977 war die SPD über das Kirchenreferat und später auch über den AK Christinnen und Christen in der SPD (AKC) bei allen Kirchen- und Katholikentagen entweder mit einem Stand am Markt der Möglichkeiten (seit 1985), mit einem so genannten Jour fixe (seit 2000) und natürlich mit Politikerinnen und Politikern im Programm vertreten.

Weiterhin richtete das Referat seit 2005 – oft gemeinsam mit weiteren Gliederungen der Partei – den Empfang bei der Herbstsynode der EKD aus.

Im Jahr 2006 bzw. 2008 schließlich wurden der Zusammenschluss der Jüdischen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten bzw. der Christinnen und Christen in der SPD vom Parteivorstand als AKJS und AKC eingesetzt, was die jahrelange erfolgreiche Arbeit des Referats und der aktiven Genossinnen und Genossen anerkannte. Im Jahr 2014 folgte der AK der muslimischen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten.

Alle Arbeitskreise führen noch heute neben öffentlichen Jahrestagungen und Vorstandssitzungen auch Gespräche mit Vertreter*innen der jeweiligen Verbände und Interessensvertretungen und beraten den Parteivorstand in allen Belangen des religiösen Lebens in Deutschland, immer unterstützt von der geschäftsführenden Referentin. Von 2003 bis 2016 war dies Dagmar Mensink, die die Zusammenführung der beiden konfessionellen Stellen sowie die Erweiterung in Richtung der beiden weiteren Religionsgemeinschaften vorantrieb. 2016 übernahm dann Angelica Dinger bis 2022 die Geschäfte der Referentin beim Parteivorstand und baute die Aktivitäten der AKs sowie die inhaltliche Arbeit rund um Kirchen- und Religionspolitik aus. Seit September 2022 übernimmt Lisa-Marie Singer diese Aufgaben im Willy-Brandt-Haus in Berlin.

An dieser Stelle bleibt vor allem Eines: Danke sagen.

Herzlichen Dank an alle ehemaligen und derzeitigen Aktiven in den religiösen Arbeitskreisen des Parteivorstands für die geleistete Arbeit und natürlich frohes Schaffen für die kommenden Jahrzehnte!

01. Juni 2023, Lisa-Marie Singer

Christinnen und Christen und Sozialdemokratie eint der Glaube an einen Fortschritt, der zum Wohle von Mensch und Mitwelt gestaltet werden kann - ja sogar muss. 

So lud die SPD-Bundestagsfraktion in Kooperation mit dem Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD (AKC) zur diesjährigen religionspolitischen Jahrestagung ein zum Thema "Der Mensch im Mittelpunkt - Digitalisierung gerecht und nachhaltig gestalten"

Dabei sind wir den Fragen nach Anforderungen, Chancen und Herausforderungen des digitalen Wandels nachgegangen und haben mit Fachleuten dazu diskutiert. 

Ein herzlicher Dank an alle aufgeschlossenen und kompetenten Referentinnen und Referenten der Tagung, namentlich: 

- Prof. Dr. Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates
- Kirchenpräsident Dr. Volker Jung
- PD Dr. Jessica Heesen, Universität Tübringen
- Armand Zorn MdB, Mitglied im Ausschuss Digitales im Deutschen Bundestag
- Dr. Nikolai Horn, i.Rights.Lab
- Pfr. Stefan Ottersbach, BDKJ
- Carolin Wagner MdB, Mitglied im Ausschuss Digitales
- Oliver Bott, Stiftung Mercator
- Kerstin Heinemann, JFF

Herzlichen Dank außerdem an den Religionspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagfraktion, Prof. Dr. Lars Castellucci MdB, für die Einladung und Kooperation zur Tagung sowie an Detlef Müller MdB, für das Grußwort und die Unterstützung der Fraktion. 

Hier könnt ihr außerdem gerne die Pressemitteilung zur Tagung nachlesen. 

Bei unserer diesjährigen Klausurtagung des AK Christinnen und Christen in der SPD haben wir uns über die Aktivitäten der regionalen Gruppen ausgetauscht und aktuelle Themen rund um Religion und Gesellschaft, Kirche und Politik diskutiert. 

Lars Castellucci, der Religionspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, hat davon berichtet, wie sexualisierte Gewalt und Missbrauch in Kirche und Gesellschaft stärker bekämpft und aufgearbeitet werden können. Der Diskussionsprozess der Bundesregierung zur Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen war ein weiteres Thema. 

Die friedensethische Debatte angesichts des immer noch währenden schrecklichen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine bewegt viele, die sich in Kirche und SPD engagieren. 

Und wir haben unsere Aktivitäten für den 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg geplant. 

Herzlichen Dank an alle Mitglieder, die für das Treffen und den wertvollen Austausch nach Berlin gekommen sind! 

Auf der diejährigen Jahrestagung der SPD-Bundestagsfraktion in Kooperation mit dem Arbeitskreis Christinnen und Christen ging es um das Thema:

Brennglas Corona: Respekt erleben – Respekt erhalten!

Pandemiebedingt fand die Tagung als online-Stream statt.
Nach der Begrüßung von Lars Castellucci, Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften der SPD-Bundestagsfraktion, und einem Grußwort des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion Rolf Mützenich, der den Wert des Respektes für die Gesellschaft betonte, ging es in zwei Diskussionsrunden um Erfahrungen und Konsequenzen aus der Corona-Pandemie für Politik und Gesellschaft.


Unter der Überschrift „Klatschen und das war‘s?! Entscheidungsnot in der Politik - Situation in der Pflege“ ging es um Fragen der Finanzierung der Pflege und die Aufwertung des Pflegeberufs. Moderiert von Dietmar Kehlbreier, AKC, diskutierte der Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil mit Sonja Wieland-Becker, Pflegefachkraft, und Gaby Hagmans, Direktorin der Caritas Frankfurt, über die Solidarität in der Gesellschaft. Es wurde ganz konkret am Beispiel der Situation in der Pflege während der Pandemie. Für Hubertus Heil ist ein starker Sozialstaat die Voraussetzung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sonja Wieland-Becker, Pflegefachkraft, berichtete, dass die Belastung im Arbeitsalltag nicht nur in der Corona Krise zu hoch sei. Gaby Hagmans, Direktorin Caritas Frankfurt, verwies auf das hohe Berufsethos in den Sozialen Diensten und warb für mehr Personal in der Pflege, hierdurch könne auch die Attraktivität der Pflegeberufe gesteigert werden. Bundesminister Heil plädierte dafür, die Finanzierung der Pflege in Zukunft breiter aufzustellen. Einig waren sich die drei, dass die Pflegereform nur ein Anfang sei und dass weitere Verbesserungen für die Mitarbeitende im Gesundheits- und Pflegebereich folgen müssen. Auch das sei eine Frage des Respekts.


Im zweiten Panel „Alles digital? Wie die Pandemie die Debatten in Politik und Gesellschaft verändert“ sprachen Anna-Nicole Heinrich, frisch gewählte Präses der EKD-Synode, und Lars Castellucci über die Auswirkungen der Pandemie auf das Zusammenleben und die Diskussionskultur. Kerstin Griese, Sprecherin des AKC, moderierte den Austausch. Anna-Nicole Heinrich hat als eine positive Erfahrung aus dem letzten Jahr mitgenommen, dass Brücken zwischen den Generationen und zwischen analoger und digitaler Welt geschlagen wurden und durch veränderte Anforderungen in den Kirchengemeinden neue Ehrenamtliche für die Mitarbeit gewonnen werden konnten. Lars Castellucci sieht es als Zukunftsaufgabe der SPD an, wie der Zusammenhalt in der Gesellschaft und Respekt und Teilhabe für alle hergestellt werden kann. Heinrich betonte den Wert, in Kontakt zu bleiben, und dass christliche Gemeinschaften den Rahmen für einen respektvollen Diskurs für alle bieten.


Im Fazit betonte Wolfgang Thierse, Sprecher des AKC, dass durch die Corona-Krise die Verletzlichkeit des Einzelnen wieder in den Mittelpunkt getreten sei und nochmal zugespitzt deutlich wurde, dass menschenbezogene Arbeit endlich mehr Aufwertung brauche. Als eine Lehre aus der Pandemie verwies er darauf, dass nicht alles dem Markt überlassen werden dürfe und der Sozialstaat verteidigt werden müsse. Er rief dazu auf, Fragen nach Gerechtigkeit, menschenwürdigem Leben und Grundrechten im Licht der Pandemie neu zu stellen und zu diskutieren.

Die vollständig Jahrestagung können Sie hier abrufen.

Am 12. Juni 2021 traf sich der AKC zu seiner jährlichen Klausurtagung. Aufgrund der Corona-Pandemie tagten wir erneut digital. 40 Teilnehmende aus ganz Deutschland berichteten von ihren Aktivitäten in den regionalen Arbeitskreisen u.a. Veranstaltungen zum Ökumenischen Kirchentag im Mai. Besonders die Verabschiedung des Lieferkettengesetzes wurde positiv aufgenommen. In der Aussprache ging es vor allem um die Themen Sexualisierte Gewalt und der Umgang in Kirche und Gesellschaft, wie kann ein respektvoller Umgang in der Gesellschaft gelingen, und wie können wir Antisemitismus bekämpfen.

Ein weiterer Themenschwerpunkt war „Assistierter Suizid“ zu dem Lars Castellucci, Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften der SPD-Bundestagsfraktion, berichtete. Die Mitglieder des AKC sind sich einig, dass es Geschäfte mit dem Tod und Druck auf Sterbende und Sterbewillige nicht geben darf und fordern eine breite Debatte über würdevolles Sterben und Begleiten von Menschen in Ausnahmesituationen.

Eine kritische Resolution zur antisemitischen Kampagne der INSM wurde beschlossen, sie steht unter "Dokumente" zum Download bereit.

RESOLUTION DES AKC

Der Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD hat die aktuelle Anzeige der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) „Wir brauchen keine Staatsreligion“ mit Entsetzen zur Kenntnis genommen.

Damit wird nicht nur Religion zu Wahlkampfzwecken missbraucht, sondern es kommt eine antisemitische Haltung zum Ausdruck, die das jahrhundertealte Vorurteil pflegt, das Judentum sei eine gesetzliche Verbotsreligion. Wir dagegen sind dankbar, dass das Judentum der Welt die Zehn Gebote zur Gestaltung eines gelingenden Lebens geschenkt hat.

Indem die INSM antisemitische Stereotype nutzt und diese religionsfeindliche Anzeige in großen Tageszeitungen geschaltet hat, hat sie eine bisher gültige Grenze des politisch-moralischen Anstands überschritten. Wir warnen ausdrücklich davor, politische Unterschiede mit respektlosen Mitteln auszutragen und verurteilen diese Anzeige. Die INSM sollte sich fragen, wem sie damit nützt. Die Geister, die sie ruft, sind am rechten Rand der Gesellschaft.

Die Resolution wurde auf der AKC Klausurtagung am 12. Juni 2021 beschlossen.

Respekt bedeutet Hinschauen

Olaf Scholz im Gespräch mit Margot Käßmann; Online Diskussion anlässlich des 3. ÖKT

13. Mai 2021; 18- 19 Uhr im livestream

Der 3. Ökumenische Kirchentag steht unter dem Motto „schaut hin“. Das nehmen wir ernst! Wir kämpfen für eine Gesellschaft des Respekts und wollen deshalb darüber reden, wer in der Pandemie und darüber hinaus aus dem Blick gerät. Wir fragen, wer sich nicht gesehen fühlt und wo wir genau hinschauen müssen.

Die Corona-Krise hat unsere Perspektive verändert. Wir sehen mancherorts schärfer, wo wir Ungerechtigkeit bekämpfen müssen und wo es an Respekt mangelt. Auch sind Spannungen im Diskurs miteinander besonders deutlich geworden. Gleichzeitig verdichtet die Pandemie Probleme, die es ohnehin gab, wie in einem Brennglas: Wird Impfen zur sozialen Frage? Schaffen wir es, unhaltbare Zustände in der Pflege zu überwinden? Wir wollen die Gesellschaft zusammenhalten und kämpfen dafür, dass Corona nicht zur Spaltung zwischen arm und reich, jung und alt, Stadt oder Land beiträgt.

Wir finden: Darüber müssen wir reden. Und wo geht das besser, als anlässlich eines Kirchentags?! Dieser große Begegnungsort wird in diesem Jahr zum ersten Mal in anderer Form digital stattfinden. Und auch wir gehen neue Wege und bieten statt eines SPD-Empfangs eine Diskussionsveranstaltung an. Wir, der SPD Parteivorstand und der Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD, freuen uns, wenn Sie dabei sind!

Veranstaltungen rund um den ÖKT

An zahlreichen Orten gibt es, oft mit Beteiligung regionaler AKC-Gruppen, Veranstaltungen rund um den Ökumenischen Kirchentag:

Hamburg - Die Corona Pandemie und die internationale Gesundheitspolitik

In Hamburg bietet das Julius-Leber-Forum ein gemeinsames public viewing der ÖKT Diskussion über die Folgen und Lehren der Corona-Pandieme für die internationale Gesundheitspolitik an, u.a. mit Bundesaußenminister Heiko Maas und dem brasilianischen Bischof Johannes Bahlmann. Im Anschluss daran sind alle herzlich eingeladen, über das Gehörte miteiander und mit der Hamburger Bundestagsabgeordneten und Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, Aydan Özoguz, zu sprechen.

  • Wann: am 15. Mai 2021, 11.00-12.30 Uhr
  • Wie: Online! Anmeldung und Näheres zur Veranstaltung gibt es hier

Baden-Württemberg - Glaube und Politik - wie geht das zusammen?

Auch in Stuttgart wird rund um den Kirchentag diskutiert! „schaut hin“ ist das Leitwort des diesjährigen Ökumenischen Kirchentages: „Hinschauen und Nicht-Wegsehen“ ist die Verantwortung von allen, die in einer vielfältigen, solidarischen und gerechten Gesellschaft leben wollen. In diesem Sinne wird zunächst gemeinsam das ÖKT-Podium "Sichtbarkeit" u.a. mit dem AKC Vorsitzenden Wolfgang Thierse, gestreamt. Im Anschluss daran diskutieren zum Thema "Glaube und Politik" Yasmin Soylu, Muslimische Akademie Heidelberg, Monika Renninger, Evangelisches Bildungszentrums Hospitalhof Stuttgart und Lars Castellucci, MdB.

  • Wann: am 15. Mai 2021, 15.45-18.00 Uhr
  • Wie: Online! Anmeldung und Näheres zur Veranstaltung gibt es hier

Hessen - Wer zahlt die Rechnung der Corona-Pandemie?

In Hessen veranstaltet die Friedrich-Ebert-Stiftung mit der Evangelischen Akademie einen gemeinsamen Stream der ÖKT Veranstaltung "Wer zahlt die Rechnung der Corona-Pandemie?", u.a. mit Olaf Scholz. Im Anschluss daran diskutieren Heike Hofmann, Vizepräsidentin des Hessischen Landtages, Petra Rossbrey, Vorsitzende des Präsidiums der AWO Frankfurt und Jens Zimmermann, MdB über die Folgen der Coronakrise in Hessen.

  • Wann: 15. Mai 2021, 16.00-18.00 Uhr
  • Wie: Online! Anmeldung und Näheres zur Veranstaltung gibt es hier

Seelsorge in Pandemiezeiten

Vor dem Ökumenischen Kirchentag diskutieren das Forum Kirche und SPD in München, sowie die Landtagsfraktion der SPD in Bayern auf Facebook Live am 11.05.2021 von 15.30 Uhr-16.30 Uhr!

Während des letzten Jahres war der direkte Zugang zu Menschen erschwert und der körperliche Kontakt für uns alle stark eingeschränkt. Dies hat insbesondere auch Spuren in der Arbeit der Seelsorgenden in den Gemeinden und in den Alten- und Pflegeheimen hinterlassen.

Der AKC in Bayern möchte darüber ins Gespräch kommen, warum die seelische Heilung und Begleitung gerade in Zeiten der Wissenschaft noch notwendig ist und welchen eigenen Wert sie hat. Denn Corona hat uns gezeigt, dass das Verlangen nach Kontakt und einer Gemeinschaft, in der wir uns aufgehoben und sicher fühlen, stark ist. Dies gilt für Angehörige der christlichen Glaubensgemeinschaften genauso wie für Konfessionslose oder andere Glaubensrichtungen.

Daher diskutieren auf dem Podium Herr Pfarrer Claus-Philip Zahn, Evang.-Luth. Passionskirche München, Frau Pfarrerin Dagmar Knecht, Magdalenenkirche München und Bernd Rützel aus dem Deutschen Bundestag, der den Gesetzgebungsprozess zur Sterbehilfe begleitet.Mit dabei ist auch AKC Vorstandsmitglied Diana Stachowitz!

Den Link zur Veranstaltung finden Sie hier

"Schaut hin": Vertrauen erneuern

Gerne machen wir aufmerksam auf eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung Brandenburg am Donnerstag, 06.05.21; von 16:00 bis 17:30 Uhr.

"schaut hin" - so lautet das biblische Leitwort des diesjährigen Kirchentags, der Mitte Mai in Frankfurt am Main stattfindet.
Pandemiebedingt wird die Teilnahme diesmal nur digital möglich sein. Bearbeitet werden sollen auf diesem dritten Ökumenischen Kirchentag die Themenbereiche Glaube, Spiritualität und Kirchen im 21. Jahrhundert, Perspektiven des Zusammenlebens, Klimawandel sowie Herrschaft, Macht und Kapital.
Die nicht enden wollende Pandemie, der rapide digitale Wandel sowie die sozio-ökologische Transformation stellen Politik und Gesellschaft vor große Herausforderungen. Die Sorge der Bürger_innen um ihre Zukunft nimmt zu, das Vertrauen in die Politik eher ab. Wie kann das Vertrauen in die Zukunft erneuert werden? Was ist heute wichtig für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft? Im Vorfeld des Kirchentages wollen wir dazu Impulse von Vertreterinnen und Vertretern der Kirche hören und gemeinsam darüber debattieren.

Sie sind herzlich eingeladen, sich auf den Kirchentag einzustimmen, zuzuhören und auch sich einzubringen mit Ihren Ideen und Wünschen!

https://www.fes.de/veranstaltung/veranstaltung/detail/253380

Friedens- und abrüstungspolitische Impulse für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft

Friedens- und abrüstungspolitische Impulse für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft (1. Juli – 31. Dezember 2020) aus sozialdemokratischer und christlicher Sicht

Der Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD (AKC) möchte aus christlicher Friedens- und Verantwortungsethik zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft konkrete Vorschläge für eine neue europäische Friedens- und (zivile) Sicherheitspolitik unterbreiten - in Anknüpfung an frühere AKC-Tagungen zu Europa / Außenpolitik, die gemeinsam mit der SPD-Bundestagsfraktion und Vertreterinnen und Vertretern von Kirchen und Religionsgemeinschaften stattfanden, und bezogen auf die Priorität der deutschen EU-Ratspräsidentschaft „Rolle der Europäischen Union in der Welt“. Der AKC ist überzeugt: Friedensdiplomatie ist eine zentrale Aufgabe der EU als ‚Friedensmacht’. Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie interreligiöse Organisationen können dabei unabhängige, konstruktiv-kritische Friedenspartner der staatlichen Außenpolitik, einer neuen Entspannungspolitik und der europäischen Außenbeziehungen sein. Für Christinnen und Christen wie für Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten muss gewaltfreies und friedensdiplomatisches Handeln stets den Vorrang haben.
Das Dokument steht zum Download hier bereit.

Am 04. Juli 2020 traf sich der Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD (AKC) für seine diesjährige Klausurtagung. Der AKC erarbeitet in drei einstündigen Workshops Positionen zu drei Aspekten, die in der Corona-Krise besonders wichtig sind:

1. „Corona und der sozialen Zusammenhalt“ (Verschwörungstheorien und Nachbarschaftshilfe, Rolle der Politik, Entwicklungen im pol. rechten Rand)

2. „Isolation und Autonomie in Corona-Zeiten“ (Selbstbestimmtes Leben von Risikogruppen, Menschen mit Behinderungen und ihr Recht auf Arbeit)

3. „Nachhaltigkeit – Corona und die Bewahrung der Schöpfung“ (Anschubfinanzierungen in Corona Zeiten: New Green Deal?, wird nun deutlich, dass eine andere Wirtschaft möglich ist?).

In der Krise zeigt sich in besonderem Maße die Notwendigkeit von Politik. Wie in einem Brennglas werden nun Konflikte deutlich. Für uns Christinnen in der SPD spielt dabei der Begriff „Barmherzigkeit“ eine besondere Rolle, auch in Diskussionen um Arbeitsschutz und den Schutz der Schwächsten in der Gesellschaft. Insgesamt zeigt die Corona-Pandemie die Bedeutung zweier grundlegender Solidarsysteme: Die Bedeutung des Systems Familie und die Bedeutung der Solidarität im Staat. Menschen sind Gemeinschaftswesen. Unbestreitbar ist für uns die Notwendigkeit, Solidarität politisch zu organisieren deutlich geworden. Es braucht dabei die SPD! .öIn der Spannung von Gesundheitsschutz und gesellschaftlicher Teilhabe sehen wir es als Aufgabe der Sozialdemokratie, Arbeit als ffentliches Gut sicherzustellen Auch der Anspruch, Bildung für alle sicherzustellen, braucht eine starke SPD. Darüber hinaus diskutierte der AKC, inwieweit Corona Anfragen an unser globalisiertes Wirtschaftssystem stellt. Durch die Corona-Pandemie ist die Verwundbarkeit unserer Gesellschaft als Teil eines globalen Netzwerks besonders deutlich geworden . Wir plädieren dafür, dass es nach Corona eine „Zeit der Schonung“ brauche: eine Schonung der Menschen, der Beziehungen und der Natur.

Am Freitag, den 12. April 2019, veranstaltete der AK Christinnen und Christen in der SPD (AKC) in Zusammenarbeit mit der SPD-Bundestagsfraktion die Tagung „Europa – Ein Friedensprojekt. Der innere und äußere Zusammenhalt in der EU“.

Die öffentliche Tagung gemeinsam gemeinsam mit der SPD-Bundestagsfraktion war mit gut 200 Besucher/innen gut besucht. Der Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Lars Castellucci, und die die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Eva Högl eröffneten die Tagung. Eva Högl warb für den gemeinsamen Kampf gegen Diskriminierung jedweder Religionen.

Darauf begrüßte Katarina Barley, Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, die Gäste auf Hebräisch: „Schalom“. Frieden – Schalom – sei mehr als die Abwesenheit von Krieg; es gehe um Wohlergehen. Deshalb liege ihr das soziale Europa am Herzen. Sie führte ihre Vorstellungen von dem europäischen Mindestlohn aus und betonte die Bedeutung von Mindeststeuersätzen und Mitbestimmungsrechten.

Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, Vizepräsident der COMECE, sprach über die religiöse Pluralität in Europa. In seinen Ausführungen machte er deutlich, dass es zu kurz gesprungen ist, Europa alleine in christlicher Verantwortung zu verorten. Wenn sich Gläubige nicht ernst genommen fühlten, führte er aus, hätten Extremisten die Möglichkeit, den Glauben für ihre Zwecke zu missbrauchen.

Darauf diskutierten Bischof Dr. Overbeck und Michael Roth, Staatsminister für Europa, über das Thema „Religion und Vielfalt in Europa“. Dabei ging es auch um Fragen zur europäische Identität. An der Vielfalt in Europa werde auch deutlich, was besser gemacht werden kann, betonte Roth. „Sozialer Frieden ist die Frucht der Gerechtigkeit“, so Bischof Overbeck. Dass Bürger und Bürgerinnen Schutz vor Arbeitslosigkeit und Armut brauchen, um in Europa in friedlichem Miteinander zu leben, hob auch die Moderatorin Kerstin Griese hervor.

Daraufhin diskutierten Martin Patzelt, Dalia Grinfeld, Arne Lietz und Johannes Schraps zum Thema „Gefahr für den Frieden: Rechtspopulismus und Neonationalismus in Europa“. Wolfgang Thierse moderierte und Dalia Grinfeld (Jüdische Studierenden Union) fasste zusammen: „Als Jüdin in Deutschland verlasse ich Deutschland dann, wenn demokratische Parteien mit der AfD koalieren.“

Schließlich diskutierten Gesine Schwan, Marie Naass, Julia Eichler und Helge Lindh mit Dr. Lars Castellucci über die Herausforderungen Flucht und Migration für die Europäische Union. In diesem Panel wurde deutlich, dass sich die gemeinsamen europäischen Werte bei den Themen Flucht und Migration bewähren müssen. Frau Naas schilderte das große Leid der Flüchtlinge und beklagte, dass das europäische Handeln fehle. Die Seenotrettung sei staatliche Pflichtaufgabe, betonte Naas. Da dürfe sich niemand aus der Verantwortung stehlen. Betont wurde außerdem, dass Europa der größte Geldgeber für Entwicklungshilfe ist. Gedankt wurde den Europäischen SPD-Abgeordneten, welche sich für die Dublinreform, Entwicklungshilfe und andere Maßnahmen einer humanitäre Flucht und Migration einsetzen.Gesine Schwan warb für den von ihr vorgelegten Vorschlag für die europäischen Herausforderungen, die auch in das EU Wahlprogramm der SPD eingeflossen seien.

Der AKC zu den Ausschreitungen in Chemnitz

Mit großer Betroffenheit haben wir, der Bundesvorstand des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD, die Ausschreitungen in Chemnitz zur Kenntnis genommen. Es ist entsetzlich, dass im Zentrum einer großen sächsischen Stadt Jagd auf Menschen gemacht wird. Wir stellen uns gegen alle, die mit ihrem Zorn und Hass das gesellschaftliche Miteinander bedrohen.

Verbrechen sind mit allen Mitteln des Rechtsstaates zu ahnden. Dabei haben auch Straftäter im Rechtsstaat Anrecht auf einen fairen Prozess. Wir sind bestürzt, dass rechtsextreme Kräfte die verständliche Trauer und Empörung über ein Verbrechen für ihre Hetze instrumentalisieren.

Der AKC Sachsen hatte für Sonntagnachmittag zu einem Kirchenkaffee mit Martin Dulig nach Chemnitz eingeladen. Diese Veranstaltung haben wir nun abgesagt, denn wir halten es für unangemessen, im Kirchgarten Kaffee zu trinken, wenn gleichzeitig auf einer öffentlichen Kundgebung für das Miteinander und gegen Gewalt demonstriert wird. Stattdessen laden wir alle ein, sich an der Kundgebung „Wir in Chemnitz“ zu beteiligen, zu der die Evangelisch-Lutherische Kirche Chemnitz einlädt. Treffpunkt ist der Neumarkt in Chemnitz am Sonntag, 2. September 2018 um 16.00 Uhr.

Wir rufen alle zum friedlichen Miteinander auf. Friedliche demokratische Bürgerinnen und Bürger sind die Mehrheit in unserem Land. Lasst uns dafür ein deutliches Zeichen setzen!

Die Ev.-Luth. Kirche plant für Sonntag, 2. September 2018, 16.00 Uhr eine Kundgebung in der Chemnitzer Innenstadt (Neumarkt/Markt) unter dem Motto: "Wir in Chemnitz - aufeinander hören, miteinander handeln".

Aktueller Hinweis: Am 30. August 2018 findet um 18.00 Uhr ein Friedensgebet in der Chemnitzer St. Petrikirche am Theaterplatz statt.

Die öffentliche Tagung gemeinsam mit der SPD-Bundestagsfraktion stand dieses Jahr unter der Überschrift Richtig Streiten“ – Streitkultur in einer vielfältigen Gesellschaft als Voraussetzung für die Demokratie Die Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Andrea Nahles eröffnete die Tagung und warnte vor einer Verwahrlosung der Streitkultur. Streit sei für die Demokratie ebenso notwendig wie die Fähigkeit zum Kompromiss. Die Haltung „jeder ist first“ führe am Ende in den Krieg.

Daraufhin diskutierten Thea Dorn und Wolfgang Thierse zum Thema „Richtig Streiten in der Gesellschaft.“ Thea Dorn forderte, dass neben die fortschreitende Individualisierung starke Solidarität treten müsse. Der Berliner Bischof Dr. Markus Dröge plädierte für protestantische Streitkultur. Den Streit müsse man sauber führen, auch wenn es schwer fällt. Seine Erfahrung in der Diskussion mit der AfD sei, dass es oft um undifferenzierte Stimmungsmache gehe. Demokratiefeindliches und menschenverachtendes Denken müsse öffentlich gemacht werden (den Vortrag gibt es zum Herunterladen unter der Rubrik „Dokumente“).

Schließlich diskutierten Lamya Kaddor, Britta Haßelmann MdB, Lars Castellucci MdB und Susann Rüthrich MdB über die Streitkultur in der Politik. Dabei stellte Susann Rüthrich klar, dass populistische Debatten von den wirklichen Problemen im Land ablenkten. Lamya Kaddor forderte Vorbilder für Jugendliche, damit sie in Bezug auf Islamfeindlichkeit und Antisemitismus sensibilisiert werden. Lars Castelluci betonte: Richtig streiten bedeutet, dass man miteinander redet. Als neuer Kirchenbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion will er intensiv solche Begegnungen fördern.

Konsequent gegen Antisemitismus!

In der Bundestagsdebatte zum Thema Antisemitismus hat sich die SPD Fraktion klar positioniert: Alle Formen von Antisemitismus müssen in Deutschland entschlossen bekämpft werden. Das kann nicht allein staatliche Aufgabe oder gar Aufgabe der in Deutschland lebenden Menschen jüdischen Glaubens sein. Im Vorfeld des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus fordert die SPD-Bundestagsfraktion in einem gemeinsamen Antrag mit der Union, der FDP und den Grünen ein entschlossenes politisches und gesamtgesellschaftliches Engagement zur Bekämpfung von Antisemitismus.

AKC-Bundessprecherin Kerstin Griese sagte in der Debatte, es sei unerträglich, „wenn eine Schlussstrichmentalität aufkommt, als ob wir überhaupt keine Verantwortung dafür hätten, was aus unserer Geschichte wird“. Die Hetze gegen das Denkmal für die ermordeten Juden Europas bezeichnete Kerstin Griese als eine Schande. „Der dafür verantwortliche AfD-Spitzenpolitiker ist weiterhin Mitglied seiner Partei.“ Griese betonte, „wir müssen allen Erscheinungsformen des Antisemitismus entgegentreten durch Aufklärungsarbeit, durch Dialog – unabhängig von der Herkunft oder der religiösen Zugehörigkeit. Ich freue mich, dass es Initiativen gibt, in denen Christen, Juden und Muslime gemeinsam gegen Antisemitismus aktiv sind.“

http://kerstin-griese.de/bundestagsdebatte-antisemitismus-konsequent-zurueckdraengen/

Martin Schulz: Zukunftsplan

https://martinschulz.de/zukunftsplan/

Rechtsextremismus in Kirchen

Thomas Witzgall

Das Foto zeigt von links nach rechts:
Christian Müller, Florian Ritter, Wolfgang Thierse, Annette Ganssmüller-Maluche, Diana Stachowitz

Rechtsextreme Einstellungen machen auch vor Kirchentüren nicht halt. Christinnen und Christen sind eine umworbene Zielgruppe rechtspopulistischer Parteien. Daher trafen sich in München auf Einladung der BayernSPD-Landtagsfraktion Expertinnen und Experten mit rund hundert Gästen zum Gespräch über die Gefahr des Rechtsextremismus in Kirchengemeinden und zur Diskussion darüber, wie man ihr am besten und wirksamsten aus christlicher und politischer Sicht begegnet.



"Auch in München finden sich in konservativen Kirchenkreisen Christen, die für rechtspopulistisches und völkisch-neurechtes Gedankengut empfänglich sind“, weiß Kirchenpolitikerin Diana Stachowitz MdL und Mitglied im Sprecherkreis des AKC. Hintergründe dafür sind zum Beispiel Angst vor Überfremdung und Nachrichten über massive Christenverfolgungen in anderen Ländern. Es sei eine geschichtliche und eine aktuelle Erfahrung, dass auch Christen und Christinnen menschenfeindliche Ideologien vertreten, der kirchliche Antisemitismus stelle dabei eine besondere Schuldverstrickung dar, beklagt auch die 2011 gegründete Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus.



Dagegen müssen Christen „klare Kante“ zeigen, betont Bundestagspräsident a.D. Wolfgang Thierse immer wieder. Thierse, langjähriger Sprecher des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD und Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken ZdK, setzt sich in Gesprächen und Vorträgen dafür ein, die Nöte und Kritikpunkte der Christen zu erfragen, die sich solchen extremistischen Positionen annähern oder sie vertreten. Um dann mit ihnen darüber zu diskutieren, dass rechte Ideologien "eine problematische Antwort auf die Probleme und Nöte und Ängste sind, eine Antwort, die unsere offene Gesellschaft, unsere Demokratie gefährdet.“



Werte und Normen verschieben sich, erläuterte Wolfgang Thierse den Zuhörern, darunter Vertreter von Kirchen, kirchlichen Organisationen und Gemeinden aus München und Bayern. Radikale Tendenzen nehmen zu, und wir erleben einen vertrauten gefährlichen Mechanismus, so Thierse: Je komplexer die Lösungen schienen, desto größer sei der Wunsch nach einfachen Antworten und die Sehnsucht nach starker Führung. Aktuelle Zahlen sprechen - leider - eine deutliche Sprache: Die Leipziger Studie über die „enthemmte Mitte“ zeigt, dass 21,5 Prozent der Katholiken und 17,9 Prozent der Protestanten ausländerfeindlich eingestellt sind. 15,5 Prozent der Katholiken und 12,9 Prozent der Protestanten vertraten in der Studie chauvinistische Positionen, 5,7 Prozent der Katholiken und 5,4 Prozent der Protestanten äußerten sich antisemitisch. Offenbar, so Thierse, dringen die vielen guten Papiere und Stellungnahmen der Kirchen nicht bis zur Basis durch. Deshalb bestehe die größte Herausforderung darin, das Gespräch in den Gemeinden zu suchen - und die Menschen in den Gemeinden zu solchen Gesprächen zu befähigen.



Gemeinden seien einer der wenigen Orte, wo Menschen unterschiedlicher Kultur und Hintergründe zusammenkommen und die Möglichkeit haben, ins Gespräch zu kommen, sagte auch der Extremismus-Experte der SPD Florian Ritter. Deshalb seien die Debatte und Diskussionen in den Gemeinden so wichtig.



Die BayernSPD Landtagsfraktion hat ein gemeinsames Antragspaket mit den Landtagsgrünen zur Bekämpfung von Rechtsextremismus verabschiedet. Die SPD-Kirchenpolitiker sind im regelmäßigen Kontakt mit Vertretern von katholischer und evangelischer Kirche und der muttersprachlichen Gemeinden. „Wir sind gerne bereit, zu Gesprächen zum Thema Rechtsextremismus in die Kirchengemeinden zu kommen“, versichert die kirchenpolitische Sprecherin Diana Stachowitz. mit den Landtagsgrünen zur Bekämpfung von Rechtsextremismus verabschiedet. Die SPD-Kirchenpolitiker sind im regelmäßigen Kontakt mit Vertretern von katholischer und evangelischer Kirche und der muttersprachlichen Gemeinden. „Wir sind gerne bereit, zu Gesprächen zum Thema Rechtsextremismus in die Kirchengemeinden zu kommen“, versichert die kirchenpolitische Sprecherin Diana Stachowitz.

Weitere Informationen unter https://diana-stachowitz.de/news/liebe-deinen-naechsten-wie-dich-selbst/

THESEN FÜR GERECHTIGKEIT

Auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2017 haben wir gefragt, was die wichtigste These für Gerechtigkeit im Wahljahr 2017 ist. Viele haben unter dem Hashtag #These2017 auf Twitter, Instagram und Facebook mitgemacht. Kirchentagsbesucherinnen und -besucher konnten auch analog bei uns am Stand auf dem Markt der Möglichkeiten ihre Meinung sagen.

Heute haben wir die drei Thesen für Gerechtigkeit, die am häufigsten genannt wurden, unserem Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten Martin Schulz übergeben!

Das Votum war eindeutig! Mehr Bildung, mehr soziale Gerechtigkeit und ein Ende der Rüstungsexporte! Im Wortlaut haben wir folgende Thesenpapiere übergeben:

Es ist Zeit für… … MEHR GELD IN DER BILDUNG
(Kitas ausbauen, BAFÖG fördern, mehr Geld für Erzieher/innen, bessere Ausbildungsbedingungen im Erziehungsbereich, Förderung des Fachabiturs)

Es ist Zeit für… … MEHR SOZIALE GERECHTIGKEIT
(Mehr Leistungen für Arme; gerechtere Steuern: Familien steuerlich begünstigen, Kapital statt Arbeit besteuern; höherer Mindestlohn; höhere Löhne im Sozialsektor)

Es ist Zeit für… … WENIGER RÜSTUNGSEXPORTE
(Waffenexporte stoppen, friedliche Außenpolitik fördern, Einsatz für Frieden in der Welt)

Reformation heißt, die Welt zu hinterfragen: Politik und Verantwortung im 21. Jahrhundert

Am 10. März fand die Jahrestagung des AKC in Zusammenarbeit mit der SPD-Bundestagsfraktion statt.

Thomas Oppermann eröffnete die Tagung „Reformation heißt, die Welt zu hinterfragen“ und wies dabei auf drei Dinge hin, nämlich erstens auf die Bildungsexpansion in der Reformationszeit mit der unglaublichen Kulturleistung, die Bibel zu übersetzen. Außerdem habe sich ein neues Verständnis von Gerechtigkeit durchgesetzt, mit dem Luther festgestellt habe, dass es vor Gott keine besseren und schlechteren Menschen gibt. Drittens sei die Eigenverantwortung in den Mittelpunkt gerückt, der man gerecht werden müsse.

Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann ist Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum. Sie beschrieb auf der Tagung der SPD-Bundestagsfraktion und des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD die Herausforderung des Reformationsjubiläums. „In Fragen des Glaubens und des Gewissens ist jeder Mensch frei“, zitierte sie Luther. Er habe den Weg zum solidarischen Staat, zur Teilhabe und zur Demokratie vorgezeichnet. „Jeder der getauft ist, ist Priester, Bischof oder Papst.“ Widerständig gegen die Obrigkeit zu sein, habe die evangelische Kirche erst sehr spät gelernt, so Käßmann. „Du sollst selbst lesen.“ Das sei für die Abwehr jedweden Fundamentalismus‘ sehr wichtig. „Luthers Antijudaismus, dem weichen wir nicht aus.“

„Wir möchten das Thema Reformation ein bisschen näher an die Politik bringen“, sagte Kerstin Griese in der anschließenden Diskussion. Große Sorgen mache ihr der wachsende Populismus. Ob Luther twittern würde? „Ich fürchte ja“, sagte Käßmann. Aber er wäre lernfähig gewesen, hoffte sie. „Mein Ziel ist keine Einheitskirche“, sagte Käßmann auf Grieses Frage nach dem Stellenwert der Ökumene. Allerdings gebe es das frühere Gegeneinander glücklicherweise nicht mehr. „Auch die Politik kann sich nicht in Muße, Stillstand und Gleichklang üben“, machte Margot Käßmann die Bedeutung von Reform und Reformation in Kirche und Gesellschaft deutlich. Da, wo die Würde und das gleiche Lebensrecht von anderen Menschen angegriffen werde, da sei die Grenze für einen Dialog. „Das ist aber völlig unabhängig davon, welcher Partei er angehört.“

In der Folgenden Podiumsdiskussion zum Thema „Freiheit, Gewissen und Verantwortung im politischen Diskurs“ sagte Christoph Matschie: „Christsein ist keine Sofareligion.“ Frömmigkeit allein helfe nicht weiter, sondern man müsse aktiv werden. „Ich kann mir kein Christsein vorstellen, das nicht auf andere bezogen ist.“ Kerstin Griese fragte, wie man im Wahlkampfstrudel den inneren Kompass behalte. Inhaltlich dürfe man zuspitzen, war Matschie überzeugt, aber der persönliche Angriff gehe zu weit.

„Leser mögen Konflikte“, meinte Matthias Drobinski, Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Faktenfreie Meinungen würden aber nicht akzeptiert. Ein guter Teil seiner Arbeit bestehe mittlerweile darin, den Lesern zurückzuschreiben. „Ist das Internet so etwas wie die Lutherübersetzung, also mehr Transparenz?“, fragte Kerstin Griese. Tatsächlich änderten sich damals Kommunikationstechniken, bejahte Drobinski. „In Teilen passieren ähnliche Dinge heute. In 10 – 15 Jahre werden wir im Netz erscheinen. Das ist mehr als die technische Änderung.“

„Kirche ist keine einheitliche Gruppe“, betonte Prof. Dr. Anne Käfer, Direktorin des Seminars für Reformierte Theologie der Universität Münster. „Die Glieder sollen sehr wohl für die Gemeinschaft tätig sein. Die Menschen müssen gebildet werden, und zwar in theologischer Hinsicht, damit die dann ordentlich Politik machen. Dann funktioniert die politische Tätigkeit der Christenmenschen“, so Käfer auf der SPD-Reformationstagung im Reichstagsgebäude.

Daraufhin diskutierten Dr. Ernst-Dieter Rossmann, Dr. Diana Dressler, Lydia Nofal und Timm Renner zum Thema „Chancengleichheit und Teilhabe als Folge reformatorischer Bildungspolitik“.

Die Freiheit des Einzelnen sei ein wichtiges Ergebnis der Reformation, sagte Dagmar Mensink (AKC) als Moderatorin. „Was brauchen wir an Gemeinsamem, um Vielfalt leben zu können?“, fragt sie. Lydia Nofal (JUMA – jung muslimisch aktiv) wies darauf hin, dass junge Menschen durchaus eine Identität haben. Diese sei weder nur deutsch noch nur arabisch-türkisch. „Es gehört dazu, dass man ganz unterschiedliche Herkünfte hat. Das ist so normal für Kinder und Jugendliche wie verschiedene Haarfarben“, so Nofal.

Bildung habe immer auch den Zweifel in sich, sagte Ernst-Dieter Rossmann (SPD-Bundestagsfraktion). „Bildung gibt Kraft, sich auf anderes einzulassen.“ Nicht in der Geschichte bleiben, sondern den Blick auf die Zukunft der religiösen Bildung zu richten, darum gehe es. „Wir brauchen gebildeten Glauben und gebildeten Unglauben.“ Weshalb sei es „fast sakrosankt“, über die Qualität des Religionsunterrichts zu diskutieren, fragte Rossmann.

„Die jüdische Tradition ist eine Tradition der Bildung, nicht umsonst wird sie Schriftreligion genannt“, betonte Diana Dressel (Jüdisches Museum Berlin). Ohne die Schoah gäbe es das Jüdische Museum in der Form nicht. Jüdisch sein bedeutet sehr, sehr viel. Jede Minderheit müsse eine Stimme in der Gesellschaft haben. Dressel wünschte, dass sich Kinder schon sehr früh mit Religion auseinandersetzen.

„Brauchen wir Pop, brauchen wir Goethe, oder brauchen wir noch viel mehr?“, fragte Dagmar Mensink. „Wir brauchen alles“, war der SPD-Kulturexperte Tim Renner überzeugt und forderte, die Menschen machen zu lassen. „Das ist einer der Vorteile der Digitalisierung, dass man sich leichter einbringen kann.“ Bis in die 70er Jahre habe sich kulturelle Integration am Vorbild Roberto Blancos orientiert. Inzwischen werde die Parallelität von Kulturen akzeptiert. Der nächste Schritt sei der additive Kulturbegriff, wie er sich in den USA bei Jazz, Blues, Swing, Rock’n’Roll und Pop durchgesetzt habe.

Wolfgang Thierse, der gemeinsam mit Kerstin Griese Sprecher des AKC ist, forderte in einem Fazit der Tagung mehr Einsatz für die Verteidigung der Demokratie und der Freiheit. „Christen dürfen der Auseinandersetzung nicht aus dem Weg gehen, der Auseinandersetzung mit Pegida und Co und der AfD. Manchmal geht es nicht anders als Ross und Reiter zu nennen“, appellierte Thierse an die Kirchen. „Wenn Religion Teil des Problems einer konfliktreichen Welt ist, dann muss sie auch Teil der Lösung sein. Die Reformationsgeschichte ist lehrreich als Geschichte der Mäßigung und des langsamen Erwerbs von Toleranz“, sagte er zum Abschluss der Tagung.

Gemeinsame Presseerklärung über die Begegnung des Präsidiums der SPD mit dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Foto:epd-Bild/Christian Ditsch

Das Präsidium der SPD unter der Leitung des SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel und Mitglieder des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter der Leitung des Ratsvorsitzenden, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, haben sich am 23. Januar im Berliner Haus der EKD zu einem zweistündigen Gespräch getroffen.
Hauptthemen waren die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland und Europa, die Gestaltung der Integration von Flüchtlingen sowie ein Ausblick auf das Reformationsjahr 2017.
SPD und EKD waren sich einig, dass dem Zusammenhalt der Gesellschaft angesichts der aktuellen Herausforderungen in Deutschland und Europa eine besondere Bedeutung zukommt. Landesbischof Bedford-Strohm unterstrich in diesem Zusammenhang die herausgehobene Verantwortung der Parteien für eine freiheitliche demokratische Gesellschaft.
Eine herausragende Aufgabe der kommenden Jahre bleibt nach Auffassung der Gesprächsteilnehmer die Integration von Flüchtlingen. Dabei sei die Mitwirkung aller gesellschaftlichen Kräfte gefordert. Kirche und SPD zeigten sich dankbar für das Engagement hunderttausender Ehrenamtlicher. Es bleibe ein Gebot der Humanität, Menschen in einer konkreten Notsituation Hilfe zu leisten und ihr Leben zu schützen.
Sowohl der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel als auch Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm unterstrichen die besondere Bedeutung, die dem Jahr 2017 durch das 500. Jubiläum der Reformation zukommt. Die religiösen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Auswirkungen der Reformation hätten die Weltgeschichte bis heute mitgeprägt.
Mit dem Reformationsjubiläum 2017 soll national und international an diesen Beitrag erinnert werden.
Nach dem offenen und konstruktiven Gespräch wurde verabredet, den bewährten Austausch zwischen dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland und dem Präsidium der SPD regelmäßig fortzusetzen.
Hannover / Berlin, 23. Januar 2017

An dem Gespräch nahmen teil:

EKD:

Heinrich Bedford-Strohm (Ratsvorsitzender, Landesbischof Ev.-Luth Kirche in Bayern)
Markus Dröge (Bischof Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz)
Kirsten Fehrs (Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Ev.-Luth.Kirche in Norddeutschland
Kerstin Griese (Mitglied des Rates der EKD / s. auch SPD)
Jacob Joussen (Mitglied des Rates der EKD)
Volker Jung (Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau)
Thomas Rachel (Mitglied des Rates der EKD)
Irmgard Schwaetzer (Präses der Synode der EKD)
Martin Dutzmann (Bevollmächtigter des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union)
Stephan Iro (Stellvertreter des Bevollmächtigten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union)
Katrin Hatzinger (Leiterin der Dienststelle Brüssel des Bevollmächtigten der SPD)
Ulrich Anke (Präsident des Kirchenamtes der EKD)
Horst Gorski (Vizepräsident und Leiter des Amtes der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, VELKD)

SPD:

Sigmar Gabriel (Parteivorsitzender, Vizekanzler, Bundesminister f. Wirtschaft u. Energie, MdB)
Hannelore Kraft (Stellv. Parteivorsitzende, Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen)
Manuela Schwesig (Stellv. Parteivorsitzende, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)
Katarina Barley (SPD-Generalsekretärin, MdB)
Dietmar Nietan (SPD-Schatzmeister, MdB)
Martin Schulz (Europabeauftragter der SPD, Präsident des Europ. Parlaments a.D., MdEP)
Juliane Seifert (SPD-Bundesgeschäftsführerin)
Thomas Oppermann (Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, MdB)
Ute Vogt (Mitglied des SPD-Präsidiums, stellv. Vors. der SPD- Bundestagsfraktion, MdB)
Kerstin Griese (Mitglied d. SPD-Bundesvorstandes, Sprecherin d. AKC, Vors. des Bundestags-Ausschusses für Arbeit und Soziales, MdB)
Wolfgang Thierse (Sprecher d. AKC, Bundestagspräsident a.D.)
Christine Lambrecht (Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, MdB)

Link: http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2017_01_23_08_treffen_spd.html

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Erhard Eppler!

Alles Gute und herzlichen Glückwunsch zum 90. Geburtstag, Erhard Eppler!

Erhard Eppler steht für verantwortliche Politik im Geist der Friedensbewegung und der ökologischen Nachhaltigkeit, für Solidarität und das Bemühen um das Zusammenwachsen von Ost und West. Er hat zahlreiche Aufgaben bewältigt und Ämter mit Profil gefüllt, als Bundesminister für wirtschaftliche Entwicklung, als Abgeordneter im Bundestag und im Landtag Baden-Württembergs und nicht zuletzt in der Führung der SPD und besonders auch als langjähriger Vorsitzender der Grundwertekommission.

Dies tut er auch als überzeugter Christ, was in seinem öffentlichen Wirken immer wieder deutlich wurde. Er hat in die Partei hinein und auch über die SPD hinaus Zeichen gesetzt dafür, dass Christsein und Sozialdemokratie zusammen passen. So hat er dazu beigetragen, die SPD zu öffnen für ein Miteinander mit Kirchen und Religionsgemeinschaften, um gemeinsam an einer hoffnungsvollen Zukunft zu arbeiten.

Der Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD gratuliert herzlich!

Wir trauern um Rüdiger Reitz

Rüdiger Reitz (1938 - 2016)

Hiermit möchten wir Rüdiger Reitz gedenken, der im Sommer diesen Jahres im Alter von 78 Jahren nach längerer Krankheit verstorben ist. Rüdiger Reitz war, wie der Stern 1979 zu berichten wusste, ein "Polit-Theologe". So tourte er, während er auch persönlicher Referent des stellv. SPD-Parteivorsitzenden Hans Koschnik war, durch die Kanzeln rheinischer Gemeinden und verkündete dort als Aushilfeprediger das Evangelium. 1980 mit 41 Jahren konnte er sich, mit größeren Vollmachten ausgestattet, wie sogar der Südkurier Konstanz schrieb, dann wieder ganz dem Verhältnis SPD und Kirche widmen. Die SPD wollte ihr Verhältnis nicht nur zur "Amtskirche", sondern auch zu den vielfältigen kirchlichen Organisationen verbessern. Hierbei gehe es um geistige Aufgaben, so versicherte Rüdiger Reitz, nämlich um das kulturelle Wechselverhältnis zwischen Sozialdemokratie und Christentum - eine Arbeitsbeschreibung, die auch vom heutigen Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD hätte stammen können.

Evangelischer Kirchenreferent beim Bonner SPD-Parteivorstand, das war seine eigentliche Berufung. Bereits im Juni 1973 war er vom damaligen Bundesgeschäftsführer Holger Börner eingestellt worden, um "die Beziehungen der SPD zu den beiden großen Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften organisatorisch zu betreuen". 1974 kam der bereits 2003 verstorbene Diplom-Theologe Burkhard Reichert für den katholischen Bereich hinzu. Dass für jede der beiden großen christlichen Konfessionen ein eigenes Referat mit einem Referenten und einer Sekretärin eingerichtet wurde, war ein einmaliger Vorgang in der deutschen Parteiengeschichte. Beide pflegten persönliche und institutionelle, formelle und informelle Kontakte zu den Kirchen, informierten laufend den Parteivorstand über aktuelle Entwicklungen und Tendenzen sowie atmosphärisch wichtige Hintergründe, bereiteten die Gespräche der SPD mit Kirchenvertretern vor, verfassten Entwürfe für Reden und Schreiben der Vorstandsmitglieder, koordinierten die Parteipräsenz auf Kirchentagen und unterstützten die regionalen und lokalen Arbeitskreise SPD-Kirche, die 1973 zuerst in Bayern entstanden waren.

Rüdiger Reitz war nach seiner Ordination in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau journalistisch tätig. Beim ZDF hatte er ein Volontariat absolviert und dort anschließend als fester freier Mitarbeiter im Bereich "Kirche und Leben" gearbeitet. Auf Empfehlung Erhard Epplers, des Beauftragten der SPD für die Kontakte zur Evangelischen Kirche, hatte er dann die Position des evangelischen Kirchenreferenten beim SPD-Parteivorstand erhalten, die er bis 1999, bis zum Umzug nach Berlin, der für ihn nicht mehr infrage kam, ausübte. Rüdiger Reitz hatte sich sehr dafür eingesetzt, dass es auf der regionalen Ebene entsprechende Arbeitskreise SPD-Kirche gab, und die übergreifende Zusammenarbeit koordiniert.

Ich selbst war seit 1991 Kollege von Rüdiger in der Abteilung "Politik und Zielgruppen" im Bonner Erich-Ollenhauer-Haus. Wir verstanden uns, obwohl ich als eine Art agnostischer Katholik mit linksakademischem Westberliner Hintergrund irgendwie ganz anders tickte. Ich hatte sein Buch "Christen und Sozialdemokratie" in den achtziger Jahren gelesen, hatte großen Respekt vor einem solchen Wurf. Schließlich ergab sich es gar, dass ich, der ich immer von Berlin aus nach Bonn pendelte und die Hotelübernachtungen satt hatte, für ein paar Jahre während der Arbeitswoche bei ihm einzog, im (damals ziemlich heruntergekommenen) Wein-Dorf und Willy-Brandt-Dorf Unkel. In einem liebevoll restaurierten Fachwerkensemble, der mythische Fluss nur ein paar Meter entfernt, genoss ich die Rheinromantik, fühlte mich während harter und chaotischer Berufsjahre, was die ästhetische Seite anging, immer wie im Urlaub. In Erinnerung geblieben ist mir vor allem Rüdigers liebevoll sensible Art, seine kleinen Gesten der menschlichen Zuneigung, der morgendliche frisch gepresste Orangensaft, ohne den ich das Haus niemals verlassen durfte.

Man spürte seine christliche Nächstenliebe in jeder Begegnung. Er hatte eine große Begabung auf andere Menschen zuzugehen und zuzuhören, nie habe ich ihn agitierend oder ausrastend erlebt, eher immer in großer Sorge um die Mitmenschen, auch die beim Parteivorstand, und erst recht um die Zukunft der SPD, deren heutige Krisen sich ja in den neunziger Jahren bereits ankündigten.

Für Rüdiger war der Tod kein Unbekannter, er war oft als pastoraler Trauerredner aufgetreten. Er reduzierte damals seine Arbeitszeit beim SPD-Parteivorstand und baute eine Begräbnisgenossenschaft mit dem schönen Namen Begleitung in Köln auf. Das Genossenschaftswesen als demokratischer Sozialismus von unten war seine zweite Leidenschaft - darüber könnte auch einmal wieder, zum Beispiel gegen die Preisexplosion des Wohnens in den Städten, mehr nachgedacht werden. Das Geschäftliche in Köln nahm wohl kein gutes Ende.
Was uns bleibt, ist sein Text in der Dokumentation der Frankfurter Rundschau von 1996: "Das Kulturgut Tod darf nicht länger ignoriert werden. Acht Thesen zur Reform des Bestatterwesens", denn "vor dem Hintergrund des radikalen Wandels der Gesellschaft und der damit verbundenen Auflösung von Gewißheiten und Verbindlichkeiten hat sich auch der Umgang mit dem Tod einschneidend verändert". - Wo wird eigentlich heute noch über zeitgemäße Trauerkultur diskutiert? - Auch da war Rüdiger Reitz seiner Zeit ein Stück voraus.

Es steht mir eigentlich nicht zu so etwas zu formulieren, aber ich bin mir gewiss, dass Rüdiger Reitz in der protestantischen Hälfte des Himmels, die vielleicht eine sozialdemokratische Abteilung besitzt, bestimmt einen ziemlichen Ehrenplatz erhalten hat!

Klaus-Jürgen Scherer, Berlin

Frank-Walter Steinmeier und Kerstin Griese

"Die Welt ist aus den Fugen geraten.": Friedensethische Grundsätze und politische Verantwortung im 21. Jahrhundert

Freitag, 15.04.2016, 13:00 Uhr bis 18:30 Uhr
Deutscher Bundestag, Reichstagsgebäude 3. Etage, SPD-Fraktionssaal, Raum 3S001,
Platz der Republik 1, 10117 Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren,

"Die Welt ist aus den Fugen geraten." So beschreibt Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier die Weltlage angesichts der gegenwärtigen Krisen und Kriege. Der brutale Bürgerkrieg in Syrien geht in sein sechstes Jahr - Hunderttausende starben, wurden verwundet, hungern oder sind auf der Flucht. Die Terrormiliz IS, deren Hassprediger auch junge Menschen aus Europa für ihren Kampf gewinnen, wütet barbarisch. Und die Anschläge islamistischer Selbstmordattentäter in Paris und Istanbul zeigen, dass uns die globalen Konflikte direkt betreffen.

Deutschland hat in dieser Situation eine besondere außenpolitische Verantwortung. Die SPD-Bundestagsfraktion weiß, dass die komplexen Konflikte der Gegenwart nicht nur militärisch gelöst werden können und dass zivile Konfliktlösungen immer Vorrang haben. Darin ist sie sich mit denen einig, die vor einer militärischen Beteiligung Deutschlands in Krisengebieten warnen. Zugleich unterstützt Deutschland auch mit militärischen Fähigkeiten den Kampf gegen den IS. Auch wenn dieser Einsatz völkerrechtlich legitimiert ist, hat sich niemand in der SPD-Bundestagfraktion diese Entscheidung leicht gemacht.

Frieden zu schaffen, bleibt das gemeinsame Ziel. Doch was sind heute die Grundsätze einer überzeugenden Friedensethik, die den Konflikten gerecht werden? Wie sieht eine ethisch verantwortbare und zugleich politisch wirksame Antwort auf postmoderne Kriege aus? Und was folgt daraus für das Handeln der SPD-Bundestagsfraktion?

Diese Fragen möchten wir mit Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier und Fachleuten für Friedensethik aus Kirchen und Religionsgemeinschaften diskutieren.

Dazu lädt die SPD-Bundestagsfraktion in Kooperation mit dem Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD (AKC) herzlich ein. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!

Mit freundlichen Grüßen

Ihre SPD-Bundestagsfraktion

Kerstin Griese, MdB Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften

Dr. Rolf Mützenich, MdB Stv. Fraktionsvorsitzender

Niels Annen, MdB Außenpolitischer Sprecher

Das detaillierte Programm finden Sie hier:

http://www.spdfraktion.de/termine/2016-04-15-welt-fugen-geraten

Rede Frank-Walter Steinmeier

Abschlussrede Wolfgang Thierse

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